Selbstwirksamkeit ist ein zentraler Schlüssel zur Resilienz. Die eigenen Fähigkeiten und Stärken zu kennen und einschätzen zu können, verleiht Sicherheit und Selbstvertrauen. Unabdingbar für Mamas von Kindern mit Behinderung. In diesem Beitrag geht es um 7 Strategien, um die eigene Selbstwirksamkeit zu stärken.
Gleich kommt er wieder, dieser Satz.
Ich unterhalte mich mit einer Bekannten und sie will wissen, wie es meinem Sohn mit Down-Syndrom geht. Und tatsächlich, kaum erzähle ich von seiner Entwicklung und von dem, was gut läuft und was weniger, fällt er.
Der Satz, den alle Eltern von Kindern mit Behinderung kennen: „Ich könnte das ja nicht!“
Der überflüssigste Satz überhaupt.
Was soll man mit der Information anfangen? Und vor allem: Wer hat uns gefragt, ob wir „das“ können?
Da gibt es nichts zu können
Als ich erfuhr, dass mein Sohn eine Behinderung hat, hat mich niemand gefragt, ob ich mir das auch zutraue. Denn was wäre auch wenn nicht?
Die Wahrheit ist: Eltern von Kindern mit Behinderung müssen damit klar kommen. Vom ersten Moment an. Es gibt auch viel zu viel zu tun, zu organisieren, zu beantragen und notfalls zu erkämpfen. Da bleibt nicht viel Zeit, sich die Frage zu stellen, ob man das auch kann.
Die meisten Mütter und Väter, mit denen ich spreche, haben relativ bald festgestellt, dass sie es können – und dass es sich, wenn man nun mal in der Situation ist, auch ziemlich schnell normal anfühlt.
Selbstwirksamkeit: Der Schlüssel zu Sicherheit und Selbstvertrauen
Und trotzdem: Auch wenn man mit der Situation klarkommt, es gibt immer wieder Momente und Situationen, in denen man sich ohnmächtig oder ausgeliefert fühlt.
Sich dann seiner inneren Stärke bewusst zu sein und genau zu wissen, was man sich alles zutrauen kann, gibt Sicherheit und Selbstvertrauen.
Der Schlüssel zu beidem: Selbstwirksamkeit. Die Erfahrung, dass das eigene Handeln etwas bewirkt und zu gewünschten Ergebnissen führt, stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen.
7 Strategien für mehr Selbstwirksamkeit
Du kannst deine Selbstwirksamkeit bewusst stärken und damit auch das Gefühl, die Dinge im Griff zu haben. Gerade als Mama eines Kindes mit Behinderung ist das alles andere als selbstverständlich.
Diese sieben Strategien helfen dir dabei, mehr Selbstwirksamkeit in dein Leben zu holen:
- Liste deiner Errungenschaften: Schreibe dir auf, was du in deinem Leben schon alles geschafft und erreicht hast – auch wenn das vorher unmöglich erschien.
- Was kann ich gut? Mache dir einmal deine ganz persönlichen Stärken und Fähigkeiten bewusst. Worin bist du so richtig gut? Was fällt dir leicht? Wofür bewundern dich andere?
- Selbstwirksamkeits-Challenge: Suche dir Herausforderungen oder Situationen, die dir etwas abverlangen, dich aber nicht überfordern. Mach dir bewusst, wie es sich anfühlt, es am Ende geschafft zu haben.
- Erfolgstagebuch: Kleine Übung mit großer Wirkung – Schreibe dir jeden Tag ein oder zwei Kleinigkeiten auf, die dir gut gelungen sind und lobe oder belohne dich dafür.
- Ziele setzen und erreichen: Setze dir bewusst Ziele. Sie sollten realistisch und attraktiv sein, damit du dran bleibst, um sie zu erreichen. Mentaltraining kann dich dabei unterstützen.
- Werde kreativ: Kreativität ist eine Superkraft, auch wenn du deine Selbstwirksamkeit stärken willst. Suche dir ein kreatives Hobby, gestalte eine Ecke deiner Wohnung um oder probiere etwas Neues aus – und mache bewusst die Erfahrung, wie es ist, eigene Ideen umzusetzen.
- Lösungsfinder statt Problemsucher: Versuche, bewusst in Lösungen zu denken und nicht am Problem festzuhalten. Statt „Warum muss das ausgerechnet mir passieren?“ kannst du dich fragen: „Wie könnte ein erster Schritt in Richtung Lösung aussehen?“. Oder: „Was würde ich tun, wenn alles möglich wäre?“ statt: „Warum klappt es nie?“
Selbstwirksamkeit ist etwas ganz Wichtiges. Gerade für uns Mamas von Kindern mit Behinderung. Viel zu oft stoßen wir an unsere Grenzen, werden alleine gelassen mit Aufgaben, für die wir nicht qualifiziert sind.
Wir werden nicht gefragt, ob wir „es“ können. Aber es ist ein gutes Gefühl, sich selbst zu beweisen, dass es so ist.
Wie steht es um deine Selbstwirksamkeit?
Wie sehr hast du das Gefühl, dass du mit deinem Handeln die Dinge positiv verändern kannst? Wenn du dir hierzu mehr Input wünschst, dann abonniere meinen Newsletter. Dort teile ich wöchentlich meine Erfahrungen und wertvollsten Erkenntnisse.